Die Saison endet am 06.08.2023.

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LEADER Förderung

Dieses Projekt wird mit Mitteln von LEADER gefördert. Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete. Unter Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Das Freibad in Wermelskirchen-Dabringhausen stand kurz vor der Schließung, doch durch viel ehrenamtliches Engagement blieb es auf. Im Projekt wurden Teile einer Hackschnitzelheizung angeschafft. Sie wird mit vor Ort erzeugtem Restholz betrieben Das Freibad ist damit eines der ersten in NRW, das mit einer Hackschnitzelheizung betrieben wird. (siehe Projektbeschreibung als PDF)

 

 

Energiewende im Freibad – Umbau auf Biomasseheizwerk und Aktivierung örtlicher Wertschöpfungsketten zur Lieferung des regenerativen Heizmaterials 

 

Gemeinschaftsprojekt zwischen Schwimmverein Freibad Dabringhausen e. V. und der Forstbetriebsgemeinschaft Wermelskirchen.
Gefördert durch LEADER Bergisches Wasserland

 

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Die Ausgangslage der Projektpartner:


Das 1935 eröffnete und zuletzt 1972 sanierte Freibad in Wermelskirchen-Dabringhausen stand im Jahr 2012 auch aufgrund zu hoher Betriebskosten und einem Unterhaltungsrückstau vor der Schließung. 2013 erfolgte die Übernahme des Bades durch einen ehrenamtlichen Betreiberverein, der mit ehrenamtlicher Unterstützung die Schließung verhinderte. Seitdem wird an einer kontinuierlichen Optimierung der Technik gearbeitet, die einher geht mit einer dauerhaften Reduzierung der Kosten. Ziel ist es, den Bürgern von Wermelskirchen, insbesondere den Kindern und Jugendlichen, aber auch zahlreichen Badegästen aus dem Umland, weiterhin ein attraktives Bad zu bieten. Darüber hinaus bestehen bereits intensive Kooperationen mit einem Wakeboard-Verein, dessen festinstallierte Seilzuganlage europaweit einzigartig ist, mit einem Wasserball-Verein, örtlichen Schwimmvereinen und mehreren DLRG-Stützpunkten.

 

Ein großer Kostenfaktor ist der Heizbetrieb während der Öffnungszeiten des Freibades. Bei der Übernahme durch den Betreiberverein war eine 1.000 kW starke Elektroheizung installiert, die kurzfristig durch eine 550 kW-Flüssiggasheizung ersetzt wurde. Diese wurde im Rahmen der Energiewende im Freibad durch ein umweltfreundliches und kosteneffizientes Biomasseheizwerk (BMHW) mit 150 kW ersetzt.


Parallel dazu versuchte die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Wermelskirchen als forstlicher Zusammenschluss nach dem Bundeswaldgesetz schon seit längerem, bei der Bewirtschaftung der Mitgliedsflächen im Wald anfallendes, sonst nicht nutzbares Restholz, einer Verwendung zuzuführen. Bisherige Versuche, örtliche Energiebedarfe durch Hackschnitzel mit den entsprechenden Heizungen zu decken, konnten nicht umgesetzt werden.

 

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Das Projektziel:


Kostenoptimierung des Heizbetriebes während der Schwimmsaison durch den Einbau eines Biomasseheizwerks mit Belieferung durch örtliche Lieferanten (FBG)

Zusätzlich ist dies ein Beitrag zur örtlichen Energiewende (Ersatz von Flüssiggas durch örtlich gewonnene CO2- neutrale Hackschnitzel/Biomasse). Der Einbau der Anlage erforderte die Errichtung eines Materialbunkers vor Ort, die Installation des Heizungskessels in den bestehenden Gebäuden sowie technische Installationen zur Anbindung der neuen Heiztechnik an die vorhandene Schwimmbadtechnik.

 

Aufbau einer regionalen und dezentralen Liefer- und Logistikkette zur Bereitstellung von Hackschnitzeln aus den Mitgliedsflächen der FBG

Bevor die Hackschnitzel in das Lager im Freibad eingefüllt werden, müssen diese durch geeignete Hacker auf die notwendige Größe gebracht und anschließend getrocknet werden. Die Stadt Wermelskirchen stellte hierfür eine Lagerfläche zur Verfügung, die für die Zwischenlagerung und Trocknung im Rahmen des Projektes noch hergerichtet werden musste (gepflasterter Lageruntergrund für verunreinigungs- und steinfreie Lagerung). Für die Umsetzung ist es wichtig, dass von der Erzeugung im Wald, über die Trocknung im Zwischenlager und der Verbrennung im Freibad kurze Distanzen vorliegen, um aufwendige und kostenintensive Transportwege zu vermeiden.

 

Erhöhung der Attraktivität des Freibades durch Ausdehnung der Öffnungszeiten durch reduzierte Heizkosten

Bei schönem Wetter wird das Bad in der Regel von täglich mehreren Hundert Gästen aus der Region und den umliegenden Großstädten besucht. An heißen Bestwettertagen werden bis zu 1.500 Badegäste täglich gezählt. Das Projekt kann mithelfen, den jährlichen Verlust aus dem Freibadbetrieb zu verringern und die Schwimmsaison auszudehnen, z. B. durch Schwimmbetrieb für Schulklassen vor den Sommerferien und Verlängerung der Saison bei geeigneter Witterung.

 

Erweiterung des Angebotes im Freibad mit attraktiveren Wakeboarding-Rahmenbedingungen nach der Schwimmsaison im Herbst

Nach der Schwimmsaison beginnt der Wakeboarding-Betrieb, der dem Betreiber des Freibades (SVFD e. V.) Mieteinnahmen generiert. In diesem Zeitraum kann mit Hilfe des Biomasseheizwerks das Duschwasser weiterhin erhitzt werden, ohne hohe Heizkosten.

 

Erfassung der Betriebs- und Kostenparameter (Hackschnitzelgewinnung / Lagerung / Heizungsbetrieb)

Die Projektdokumentation ermöglicht der Forstbetriebsgemeinschaft die erleichterte Akquisition weiterer BMHW-Anwender, die sich von den Vorzügen der laufenden Anlage überzeugen können. Damit ist das Pilotprojekt der Praxis-Beweis für die Wertschöpfungskette von Holzabfällen aus dem Wald bis zum Einsatz beim Energieverbraucher. Über den Projektzeitraum sollen die nötigen Erkenntnisse gesammelt, dokumentiert und als Bildungsangebot via Print, örtlicher Schautafel und online publiziert werden. Die Holzwirtschaft als Energieerzeuger und das Freibad als Energieverwender wollen den dreijährigen Projektzeitraum nutzen, die Brennstoffkette von jahreszeitlich abhängiger Erzeugung, langfristiger Trocknung und Brennstoffkennzahlen rund um den Verbrennungsprozess im Biomasseheizwerk prozesstechnisch erfahren und bewerten zu können.

 

Die Umsetzung des Projektes:

 

  • Errichtung eines Trocknungslager auf dem Betriebshof Sonne, Wermelskirchen
  • Anschaffung und Installation eines Warmwasserspeichers in den bestehenden Gebäuden
  • Technische Installationen zur Anbindung der neuen Heiztechnik an die vorhandene Schwimmbadtechnik.
  • Ehrenamtliche Arbeiten für die Errichtung des Materialbunkers auf dem Betriebshof und die Systemintegration im Freibad (Wassertechnik, Elektrik)
  • Hackschnitzel aus lokaler Erzeugung als Brennstoff
  • Transport des Materials und Befüllung des Bunkers am Freibad
  • Projektdokumentation und Öffentlichkeitsarbeit

(Anmerkung: Der gebraucht gekaufte Heizkessel und der Materialbunker am Freibad sind nicht Teil des Förderprojektes)

 

Synergie der Maßnahme ist die Beheizung weiterer bisher ungeheizter Gebäudetrakte, die zukünftig durch Wintereinflüsse unbeschadeter bleiben.

 

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Die Nachhaltigkeit:

 

Es kommen ausschließlich nachwachsende Holz-Rohstoffe zum Einsatz. Holzreste aus dem Wald werden der Energieerzeugung zugeführt. Die Wertschöpfungskette ist CO2-neutral. Mit dem Pilotprojekt werden in der öffentlichen Institution Freibad bereits beachtliche Mengen CO2 eingespart. Das Pilotprojekt motiviert neue und zukünftige Nutzer ebenfalls zur CO2-Einsparung.

 

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